Einflussfaktoren auf die Trinkwasserhygiene

Einflussfaktoren auf die Trinkwasserhygiene


Einflussfaktor NutzerverhaltenNutzerverhalten

Ein besonders hohes Risiko zur Vermehrung von Krankheitserregern, wie z.B. Legionellen, stellen kaum bis unzureichend genutzte Wasserabgabestellen dar. Die durch das Nutzerverhalten verursachte Stagnation beeinflusst die zulässigen Wassertemperaturen. Steht das Wasser in den Leitungen, nimmt es die Umgebungstemperatur an. Diesen Effekt kann auch die beste Dämmung nicht verhindern, sondern nur zeitlich verzögern.

Um Stagnation in der gesamten Gebäudeinstallation zu vermeiden und die erforderlichen Temperaturen in den Kalt- und Warmwasserleitungen sicherzustellen, bedarf es automatischer Spülsysteme.


Einflussfaktor StagnationStagnation

Stagnierendes Wasser bietet genügend Zeit für stoffliche Migration und mikrobiologisches Wachstum. Die Sicherstellung des regelmässigen Wasseraustausches ist eine wirksame Methode, um diesen Risikofaktor zu vermeiden.

Die VDI/DVGW 6023 fordert daher einen vollständigen Wasseraustausch in einer Trinkwasserinstallation binnen max. 72 Stunden. Manuelle Spülungen können wohl Abhilfe schaffen, führen aber durch die erforderlichen personellen Ressourcen und die undefinierte Wasserabgabemenge zu hohen Betriebskosten. Auch lassen sich unterlassene Spülungen, z.B. wegen Urlaub, kaum verhindern.


Einflussfaktor TemperaturTemperatur

Das mikrobiologische Wachstum wird entscheidend von der Temperatur beeinflusst. Daher gilt es, die für das Legionellenwachstum idealen Temperaturen unbedingt zu vermeiden. Die Kaltwassertemperatur sollte maximal 25 °C (empfohlen: 20 °C) betragen, das Warmwasser 55 °C nicht unterschreiten. Bakterien können sich im Warmwasser oberhalb bestimmter Temperaturen kaum mehr vermehren und sterben bei noch höheren Temperaturen ab. Die stoffliche Migration und Kalkausbildung hingegen nimmt bei steigender Temperatur stetig zu. Zugleich steigt auch die Gefahr einer Wärmeübertragung in das Kaltwasser.